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Die WTO - Soll schrumpfen oder untergehenDie Umkehr-AgendaEs ist an der Zeit, den Handel umzukehren. Im Angesicht des beispiellosen Protestes von Menschen und Regierungen der ganzen Welt scheiterte das Dritte Ministertreffen der Welt-Handels-Organisation im November 1999 in Seattle in spektakulärer Weise. Wir glauben, dass es lebenswichtig ist, diesen Augenblick als eine Chance zu nutzen, den Kurs zu ändern und ein alternatives, humanes, demokratisch verantwortbares und nachhaltiges Handelssystem zu entwickeln, das allen Menschen Nutzen bringt. Dieser Prozeß bedeutet eine Zurücknahme der Macht und Befugnisse der WTO. Die Vereinbarungen der GATT-Uruguay-Runde und die Gründung der WTO wurden als Mittel gepriesen, die Schaffung weltweiten Reichtums und Wohlstands zu beschleunigen und das Wohl aller Menschen in allen Mitgliedsstaaten zu fördern. In der Realität hat die WTO jedoch zur Ansammlung des Reichtums in den Händen von wenigen Reichen beigetragen, die WTO hat die Armut der Mehrheit der Weltbevölkerung besonders in Dritte-Welt-Ländern verstärkt und hat gleichzeitig nicht- nachhaltige Produktions- und-Konsummuster verbreitet. Die Vereinbarungen der WTO und der Gatt-Uruguay-Runde dienten in erster Linie dazu, (noch geschützte) Märkte zum Nutzen der transnationalen Konzerne aufzubrechen - auf Kosten der nationalen und lokalen Wirtschaftssysteme, der Arbeiter, der Bauern, der einheimischen Bevölkerung, der Frauen und anderer sozialer Gruppen, auf Kosten der Gesundheit und der Sicherheit, der Umwelt und dem Wohl der Tiere. Darüber hinaus ist das WTO-System, seine Regeln und Verfahrensweisen, undemokratisch, undurchsichtig und ohne Rechenschaftspflicht. Diese Regeln haben sich dahingehend ausgewirkt, dass die Mehrheit der Weltbevölkerung marginaliisiert wurde.
All dies fand statt im Rahmen zunehmender weltweiter Instabilität, des Zusammenbruchs nationaler Wirtschaftssysteme, sich ausweitender Ungleichheit sowohl zwischen als auch innerhalb von Nationen und einer wachsenden ökologischen und sozialen Verschlechterung - als Ergebnisse der Beschleunigung des Prozesses der Globalisierung der Konzerne. Der Zeitpunkt ist gekommen, daß man die Krisen des internationalen Handelssystems und seiner wichtigsten Verwaltungseinrichtung, der WTO,offen legen muss. Wir müssen dieses alte, ungerechte und unterdrückerische Handelssystem durch eine neue, sozial gerechte und nachhaltige Struktur für den Handel des 21. Jahrhunderts ersetzen. Wir müssen die kulturelle, biologische, ökonomische und soziale Vielfalt schützen.Wir müssen eine fortschrittliche Politik einführen, um der lokalen Wirtschaft und dem lokalen Handel Priorität einzuräumen, um international anerkannte, wirtschaftliche, kulturelle, soziale und Arbeitnehmer-Rechte zu sichern und die Souveränität der Völker sowie die nationalen und sub-nationalen demokratischen Entscheidungsprozesse wiederherzustellen. Um dies zu erreichen, brauchen wir neue Regeln, die auf den Prinzipien der demokratischen Kontrolle der Ressourcen, der ökologischen Nachhaltigkeit, der Gerechtigkeit, der Kooperation und auf dem Vorsorgeprinzip beruhen. Aus obiger Sicht fordern wir von unseren Regierungen:Keine Ausweitung der WTO !
WTO:- Hände weg! Schutz der sozialen Grundrechte und Grundbedürfnisse ! Abschaffung von GATS : Schutz der sozialen Grundrechte ! Ziehen Sie TRIPS zurück: Stellen Sie die nationalen Patentschutz-Systeme wieder her.! Die Erteilung von Patenten auf Lebensformen muss in allen nationalen und internationalen Regelwerken verboten werden. Nahrung ist ein Grundrecht der Menschen ! Keine Liberalisierung von Investitionen ! Fairer Handel: Besondere und unterschiedliche Behandlung ! Den Vereinbarungen über soziale Rechte und die Umwelt muß Priorität zuerkannt werden ! Demokratisieren der Beschlussfassungsprozesse ! Das WTO-Streitschlichtungssystem. Ein sozial gerechtes internationales Handelssystem macht auch Veränderungen außerhalb der WTO erforderlich. In Anbetracht der Angriffe der multinationalen Unternehmen und der Regierungen auf die Grundrechte der ArbeiterInnen, der Aufhebung der Errungenschaften der Kämpfe der ArbeiterInnen, der Aushöhlung der Sicherheit der Arbeitsplätze und der tödlichen Konkurrenz um die niedrigsten Löhne müssen die Rechte der ArbeiterInnen weltweit gestärkt werden. . Ebenso müssen der Internationale Währungs-Fonds - IWF (International Monetary Fund - IMF), die Weltbank und die regionalen Entwicklungsbanken 100% der Schulden streichen, die ihnen die armen Länder schulden. Die Nutzung der Konditionalitäten der Strukturanpassungsprogramme,um Drittweltländer aber auch andere Länder zu zwingen, Handelsliberalisierungen durchzuführen, muss aufhören. Die Regierungen müssen, mit Hilfe des UNO-Systems und unter voller demokratischer Teilhabe, eine bindende Vereinbarung aushandeln,die sicherstellt, dass das Verhalten der Konzerne sozial und ökologisch verantwortungsbewußt ist und einer demokratischen Rechenschaftspflich unterliegt. Schlussfolgerungen und KonsequenzenWir kämpfen für ein nachhaltiges, sozial gerechtes und demokratisch rechenschaftspflichtiges Handelssystem. Wir fordern wir, als ersten Schritt, dass unsere Regierungen die in diesem Dokument angeführten Veränderungen einführen, um die Macht und die Befugnisse der WTO zu beschneiden und die Handelsvereinbarungen umzukehren. Wir verpflichten uns, die Menschen in unseren Länder dazu zu mobilisieren, für diese Forderungen zu streiten und sich den ungerechten Vorgehensweisen der WTO zu widersetzen. Wir werden auch andere Menschen und Länder, die dies tun, durch internationale Solidaritäts-Kampagnen unterstützen. Wir schwören, den Geist von Seattle in der ganzen Welt zu verbreiten. (übersetzt von Hans G Helmers) |
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